RFTH Rechtsanwälte und Fachanwälte in Thüringen

„Baugrundrisiko“ liegt beim Auftragnehmer!

Wer bei einer offenkundig und eindeutig unklaren Erkenntnissituation über die Verhältnisse im Boden als Auftragnehmer einen Einheitspreis für alle "Bodenarten und -schichten des Quartärs" vereinbart, übernimmt damit auch das Baugrundrisiko für Rollkies aus dem Quartär. -BGH Urt. v. 18.12.2014 - VII ZR 44/14-

„Baugrundrisiko“ liegt beim Auftragnehmer!2015-02-27T15:43:57+02:00

Sockel nicht abgedichtet: Betonbauer muss auf mangelhafte Vorarbeiten hinweisen

1. Ein Werkunternehmer, der bei der Herstellung von Außenanlagen an einem Gebäude und Erstellung eines Spritzschutzstreifens Erdreich, Schüttgüter und Beton gegen den zum Teil nicht abgedichteten Sockel schüttet und einbaut, muss gegen die vorgesehene Ausführung Bedenken anmelden, wenn das Gebäude keine Abdichtung auf dem Putz aufweist. 2. Grundsätzlich muss jeder Werkunternehmer, der seine Arbeit im [...]

Sockel nicht abgedichtet: Betonbauer muss auf mangelhafte Vorarbeiten hinweisen2015-01-30T15:46:23+02:00

Abnahme fehlt: Gewährleistungsdauer beim Vollarchitekturvertrag unendlich?

1. Die Verjährung der Gewährleistungsansprüche beginnt ohne Abnahme grundsätzlich nicht. Sie kann beginnen, wenn Umstände gegeben sind, nach denen eine Erfüllung des Vertrags nicht mehr in Betracht kommt. Dies ist beim Vollarchitekturvertrag nicht automatisch dann der Fall, wenn seit Fertigstellung des Bauwerks 10 Jahre verstrichen sind. 2. Ohne eine Abnahme kann die Verjährungsfrist ausnahmsweise zu [...]

Abnahme fehlt: Gewährleistungsdauer beim Vollarchitekturvertrag unendlich?2015-01-29T17:23:41+02:00

Ausführungsmängel und unzureichende Bauüberwachung: Auftragnehmer haftet zu 75%!

1. Der Umfang der Ausgleichspflicht (Quotierung) im Innenverhältnis zwischen dem Werkunternehmer und dem planenden bzw. bauüberwachenden Architekten als Gesamtschuldner im Rahmen von § 426 BGB hängt von den jeweiligen Umständen ab; dabei trifft den Gesamtschuldner, der eine von der Verteilung nach Köpfen (d.h. hier jeweils 50 %) abweichende Quote geltend macht, die Darlegungs- und Beweislast. [...]

Ausführungsmängel und unzureichende Bauüberwachung: Auftragnehmer haftet zu 75%!2015-01-28T13:58:09+02:00

Architekt muss die höchsten bekannten Grundwasserstände berücksichtigen!

1. Der Architekt schuldet eine mangelfreie, funktionstaugliche Planung, die neben den Bodenverhältnissen auch die Grundwasserstände berücksichtigt. 2. Er hat seine Planung nach den höchsten bekannten Grundwasserständen auszurichten, auch wenn diese seit Jahren nicht mehr erreicht worden sind. Diese Pflicht entfällt nur dann, wenn der Architekt darlegt und beweist, dass ein Wiederansteigen des Grundwassers auf frühere [...]

Architekt muss die höchsten bekannten Grundwasserstände berücksichtigen!2015-01-27T14:12:02+02:00

Tätigwerden des Architekten begründet (noch) keinen Architektenvertrag!

1. Eine Vermutung für die Übertragung der Vollarchitektur existiert nicht. Der Umfang der vom Architekten zu erbringenden Leistungen ergibt sich aus dem von ihm im Einzelfall konkret übernommenen Leistungsbild und den jeweiligen entsprechenden Vereinbarungen der Parteien. 2. Für einen Honoraranspruch des Architekten bedarf es des Vortrages des genauen Leistungsumfangs, für den Honorar verlangt wird. Dies [...]

Tätigwerden des Architekten begründet (noch) keinen Architektenvertrag!2015-01-26T13:50:11+02:00

Sicherheit nicht auf Sperrkonto eingezahlt: Kein Zurückbehaltungsrecht wegen Mängeln!

1. Enthält ein VOB-Vertrag die Regelung, dass Sicherheit durch Stellung von Bürgschaften zu leisten ist, wird dadurch die Verpflichtung des Auftraggebers zur Einzahlung des Sicherheitsbetrags auf ein Sperrkonto nicht abbedungen. 2. Wird dem Auftraggeber eine Nachfrist zur Einzahlung des Sicherheitseinbehalts auf ein Sperrkonto gesetzt und lässt er diese Frist fruchtlos verstreichen, verliert er sein Recht [...]

Sicherheit nicht auf Sperrkonto eingezahlt: Kein Zurückbehaltungsrecht wegen Mängeln!2015-01-05T16:35:26+02:00

Kündigung und geringfügige Restleistungen: Wie ist Pauschalvertrag abzurechnen?

Der Werklohnanspruch des Unternehmers kann im Fall eines vom Besteller teilweise gekündigten Pauschalpreisvertrags, sofern lediglich ganz geringfügige Leistungen ausstehen und keine kalkulatorischen Verschiebungen zu Lasten des Bestellers verdeckt werden können, auch auf die Weise berechnet werden, dass die nicht erbrachte Leistung bewertet und von der Gesamtvergütung abgezogen wird. -BGH, Urteil vom 16.10.2014 - VII ZR [...]

Kündigung und geringfügige Restleistungen: Wie ist Pauschalvertrag abzurechnen?2015-01-04T22:35:50+02:00

Keine Gewährleistungsbürgschaft über 7% der Auftragssumme!

In Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Auftraggebers eines Bauvertrags enthaltene Vertragsklauseln, wonach Gewährleistungsansprüche bis zur vorbehaltlosen Annahme der Schlusszahlung des Auftraggebers in Höhe von 7% der Auftrags- bzw. Abrechnungssumme durch Bürgschaften gesichert sind, benachteiligen den Auftragnehmer unangemessen und sind daher unwirksam. -BGH, Urteil vom 01.10.2014 - VII ZR 164/12-

Keine Gewährleistungsbürgschaft über 7% der Auftragssumme!2014-12-31T15:11:03+02:00

Abdichtungsarbeiten im Nassbereich eines Schwimmbads sind besonders überwachungspflichtig!

1. Der die Bauaufsicht (Objektüberwachung) führende Architekt hat dafür zu sorgen, dass der Bau plangerecht und frei von Mängeln errichtet wird. Der Architekt ist dabei nicht verpflichtet, sich ständig auf der Baustelle aufzuhalten. Er muss allerdings die Arbeiten in angemessener und zumutbarer Weise überwachen und sich durch häufige Kontrollen vergewissern, dass seine Anweisungen sachgerecht erledigt [...]

Abdichtungsarbeiten im Nassbereich eines Schwimmbads sind besonders überwachungspflichtig!2014-12-30T22:52:22+02:00
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